Einmal im Jahr macht das Flensburger Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) eine Art Inventur – und zählt den Bestand an Kraftfahrzeugen aller Art im Bundesgebiet. Dann kann man genau sehen, welches das am weitesten verbreitete Modell im Land ist (VW Golf), oder wie viele handverlesene Bugatti tatsächlich in Deutschland stehen: 2014 sind es 79 Stück.
Viele Detailinformationen aber werden nicht veröffentlicht, weshalb wir das KBA gebeten haben, exklusiv für die "Welt" einen tieferen Blick in die Daten zu werfen und den aktuellen Gesamtbestand an Pkw seit 1990 sowie ihre Verteilung über die 401 Zulassungsbezirke zu ermitteln. Diesen Datensatz haben wir verarbeitet zu einer Soziologie des deutschen Autofahrers, frei nach dem Motto „Sag mir, wo du wohnst, und ich sage dir, was du fährst“.
Sie können interaktiv herausfinden, welche und wie viele Pkw bei welchen Zulassungsstellen gemeldet sind. So gut wie alle Automodelle sind datenmäßig erfasst. Nicht berücksichtigt in unserer Auswertung wurden Baureihen, die vor 1990 eingestellt wurden, sowie Fahrzeuge von Herstellern, deren Gesamtzahl zu niedrig ist (zum Beispiel Bugatti).
Außerdem können Sie markenübergreifende und vergleichende Details in insgesamt 14 Kategorien vergleichen – von Sportwagen über Spritfresser bis zu Elektroautos.
Aktuell sind 43.851.230 Pkw in Deutschland zugelassen (Stichtag 1. Januar 2014). Die verteilen sich laut KBA auf 297 verschiedene Baureihen, die von 61 Automarken angeboten werden. Die exakte Verteilung lässt sich den gezeigten Karten entnehmen. Sie zeigen alle Zulassungsbezirke an, und je dunkler ein Bezirk ist, desto höher ist dort der Prozentanteil zugelassener Autos, bezogen auf die Bevölkerungszahl. Von welcher Prozentzahl an welche Farbe gilt, stellt sich immer anders dar. Eine Legende neben jeder Karte zeigt, welche Werte die einzelnen Farben repräsentieren.
Dass außer bei SUVs und anderen populären Kategorien die Prozentzahlen so niedrig sind, liegt an der enormen Modellvielfalt. So kommt selbst der VW Golf selten auf einen Bestandsanteil über zehn Prozent.
Konzept, Text, Redaktion: Stefan Anker, Robert Dunker, Denise Juchem, Sönke Krüger
Entwicklung: Viktor Mucha, Christopher Möller, Tobias Ullersperger
Infografik: Karin Sturm, Anna Wagner, Claudia Weidner